Den Lebensabend wollen alte Menschen lieber in ihrem gewohnten Umfeld verbringen. Auch wenn die Angebote an Heimplätzen sehr viel attraktiver geworden sind im Vergleich zu Unterbringungen von vor 30 Jahren, ist die Liebe zur gewohnten Umgebung trotzdem viel größer als der Wunsch nach Komfort und Versorgung. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Wenn ein Mensch altert und seine Aufgaben verliert, dann kommen ihm die Verluste viel häufiger in den Sinn als die möglichen Zugewinne durch die Veränderung der Wohnumstände. Der Abbau von Lebenssinn, von sozialen Beziehungen und von Beweglichkeit wird als schmerzhaft empfunden. Senioren wollen sich deshalb oft nicht noch mit weiteren Verlusten belasten, die ein Umzug in ein Heim mit sich bringen würde.
Die Wohnung als Teil der Persönlichkeit
Die Wohnung, in der man schöne Jahre mit dem Partner, mit den Kindern oder bei Festen verbrachte, ist zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit geworden. Bilder, Möbel und viele kleine Details erinnern an energiegeladene Zeiten, in denen man sich rundum wohl fühlte. Die Sehnsucht nach diesem Gefühl, das man nirgends anders bekommen kann, birgt sehr viel Wehmut. Es ist wie ein ständiges Suchen nach Heimat, wenn man einmal wichtige Menschen verloren hat. Ein Schimmer ihrer einstigen Gegenwart ist in der Wohnung noch spürbar. Erinnerungen kommen in einem erlebnisträchtigen Umfeld viel häufiger ins Bewusstsein.
Soziale Bindungen werden immer bedeutungsvoller
Die verbleibenden sozialen Bindungen an Freunde, Nachbarn oder frühere Kollegen werden bedeutungsvoller, je mehr man sich den kommenden unweigerlichen Verlust wahrmacht. Für die psychische Gesundheit sind diese Beziehungen ungemein wichtig. Deshalb sollten Senioren in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können und dort mit einer flexiblen ambulanten Pflege und Unterstützung betreut werden. Das Gefühl der Zugehörigkeit ist für viele ältere Menschen ihr höchstes Gut. Eine polnische Betreuerin kann dafür sorgen, dass sie diese Zugehörigkeit bis zuletzt genießen können.
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